15.03.2018, Donnerstag 20.30 Uhr | Lesung+Gespräch |

Bitte beachten Sie den veränderten Veranstaltungsort. Wir sind zu Gast in der Buchhandlung Lesen&Lesen lassen.

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Zwei Brüder aus Riga machen Karriere: erst in Nazideutschland, dann als Spione der jungen Bundesrepublik. Die Jüdin Ev ist mal des einen, mal des anderen Geliebte. In der leidenschaftlichen Ménage à trois tun sich moralische Abgründe auf, die zu abenteuerlichen politischen Verwicklungen führen. Die Geschichte der Solms ist auch die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert: des Untergangs einer alten Welt und die Erstehung eines unheimlichen Phönix aus der Asche.

›Das kalte Blut‹ erzählt die Geschichte zweier deutschbaltischer Brüder im Strudel des 20. Jahrhunderts, ein Drama von Verrat und Selbstbetrug, das von Riga über Moskau, Berlin und München bis nach Tel Aviv führt.

Hub und Koja Solm sind einander in aufrichtiger Bruderliebe zugetan: strahlend-extrovertiert der Ältere, empfindsam der Jüngere. Koja möchte wie sein Vater als Künstler leben, doch politische Umbrüche und finanzielle Sorgen machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Und so lässt sich Koja in den dreißiger Jahren von seinem großen Bruder Hub in die NS-Bewegung in Lettland und später in Berlin hineinziehen.

Beiden Brüdern gemeinsam ist die leidenschaftliche Liebe für ihre Adoptivschwester Ev. Als sich herausstellt, dass Ev jüdische Wurzeln hat, kann Koja, inzwischen Obersturmführer der SS, sie vor der Vernichtung bewahren.

Nach dem Krieg und seiner Rückkehr aus sowjetischer Gefangenschaft muss sich Koja neu erfinden und verstrickt sich als Doppelagent immer mehr in Verrat und Lüge. Selbst Ev gegenüber, mit der er nach Israel zieht und die nur noch eines will: die reine Wahrheit über die Täter von damals zu Tage fördern.

Chris Kraus, geboren 1963 in Göttingen, ist Filmregisseur, Drehbuchautor und Romancier. Seine Filme (darunter ›Scherbentanz‹, ›Poll‹) wurden vielfach ausgezeichnet, ›Vier Minuten‹ mit Monica Bleibtreu und Hannah Herzsprung gewann 2007 den Deutschen Filmpreis als bester Spielfilm. Sein neuer Film, die Tragikomödie ›Die Blumen von gestern‹ mit Lars Eidinger in der Hauptrolle, startete im Januar 2017 in den Kinos. ›Das kalte Blut‹ ist Chris Kraus’ zweiter Roman. Der Autor lebt in Berlin.

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