4.9.2020-24.10.2020  |  Vernissage: 3.9.2020, Donnerstag, 19 – 22 Uhr  |  Finissage: 24.10.2020, Samstag, 14 – 17 Uhr

264. Ausstellung: WEGLÄNGEN – 25 Jahre INSELGALERIE Berlin

Die Arbeiten von sechs bildende Künstlerinnen mit unterschiedlich gewachsenen Lebenswegen und -ansprüchen stellen wir in unserer Jubiläumsausstellung vor. Drei von ihnen nahmen ihren künstlerischen Weg noch unter den gesellschaftlichen Bedingungen der DDR auf. Die drei anderen Künstlerinnen starteten ihren professionellen künstlerischen Weg nach der Wiedervereinigung.

WEGLÄNGEN – Schritte, die wir vor 25 Jahren mit der Gründung der INSELGALERIE Berlin wagten und die wir über diese Jahre gemeinsam mit 700 Künstlerinnen gingen.

Die Ausstellung eröffnet
Dr. Torsten Wöhlert – Staatssekretär für Kultur

Es sprechen:
Christina Geib – Geschäftsführerin der Wohnungsbaugesellschaft Mitte
und
Clara Herrmann
 – Bezirksstadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Weiterbildung

Kerstin Grimm

  KERSTIN GRIMM

1974–80
Studium Germanistik, Humboldt-Universität Berlin.

1980–82
Abendstudium, Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Rolf Winkler.

Lebt und arbeitet als Zeichnerin und Bildhauerin in Berlin.

Mit intuitiver Sicherheit verbindet Kerstin Grimm figurative, malerische und abstrakte Elemente zu höchst eigenwilligen Kompositionen, die in mancher Hinsicht der Struktur des Märchens verwandt sind. Als figurative Elemente tauchen Kinder und Tiere in ihren Bildern auf, die weniger im Spiel als in sich selbst versunken scheinen und nur mit wenigen Attributen wie Puppen und Bändern und seltsamen Gerätschaften ausgestattet sind. Kahlköpfige Babys blicken mit ernstem Gesichtsausdruck wie Jesuskinder und kleine Mädchen … traumwandeln wie Alice durch das Wunderland ihrer Kindheit, das von Hunden, Katzen, Hasen, Füchsen Raben, Meerkatzen und geflügelten Mischwesen bevölkert wird. … Außer den Bewohnern gehören bizarre Fluggeräte, sonderbare Apparaturen und filigrane Architekturkonstruktionen in dieses Reich der Fantasie. …

Fließende Übergänge und mehrschichtige Empfindungen erreicht Kersin Grimm …, indem sie einzelne Versatzstücke, Vorzeichnungen und Übermalungen ihrer Zeichnungscollagen mit einer transparenten Pergamentschicht überzieht, die sich wie ein rissiger und brüchiger Schleier über die Welt legt. Durch die knittrige und rissige Oberflächenstruktur der aufgeklebten und verleimten Papiere wird die ort- und zeitlose Umgebung … in eine seltsam karge und unwirtliche, aber auch nostalgische Atmosphäre getaucht. …  In diese weitgehend monochromen Landschaften setzt Kerstin Grimm nur wenige blutrote, grasgrüne, pechschwarze oder blattgoldene Farbakzente.

Dotothea Zwirner, 2012

2019
The Parkview Museum Beijing: INTRIGUING UNCERTAINTIES, Peking, China

1918
Art Düsseldorf (bei Galerie Haas Zürich), Düsseldorf
Centre of Contemporary Art Torun: Painting Still Alive, Torun
Parkview Museum Singapore: INTRIGUING UNCERTAINTIES, Singapore
Museum Schloß Burgk: Stunde der Dämonen, Burgk
art cologne (bei Galerie Haas Zürich), Köln
Jubiläumsausstellung 40 Jahre Künstlerhaus Göttingen im Lichtenberghaus, Göttingen

2016
Galerie Haas Zürich: lost and found, Zürich
Edwin Scharff Museum: Bittersüße Zeiten – Barock und Gegenwart, Neu-Ulm
Galerie Irrgang: Das Palau-Gefühl, Leipzig
art cologne (bei Galerie Michael Haas), Köln
Galerie Netuschil: Stele Torso Säule, Darmstadt

2015
Kunstsammlung Jena: Das Unendliche im Endlichen. Romantik und Gegenwart, Jena
GEHAG-Forum: Anna Arnskötter, Ariane Boss, Kerstin Grimm, Florian Pelka, Berlin
art cologne (bei Galerie Michael Haas), Köln
Kunsthaus Apolda: Bittersüße Zeiten – Barock und Gegenwart in der SØR Rusche Sammlung, Apolda

Sigrid Herdam

SIGRID HERDAM

1951
geboren in Berlin

1968-75
Studium Kunsterziehung an der heutigen Universität Potsdam und tätig als Lehrerin in Gransee.

1981-87
Studium Bildhauerei bei Jo Jastram, Kunsthochschule Berlin Weißensee, Dipomabschluß.

2000-17
bildhauerische Arbeit in der Denkmalpflege und Restaurierungen.

Lebt und arbeitet seit 1987 freischaffend in Berlin.

Bei Sigrid Herdam manifestiert sich das Wechselspiel der strukturellen Einzelteile auf chemischer sowie auf gestalterischer Ebene. Das Thema Rost umrahmt ihre Arbeiten und fungiert dabei als sowohl spontanes Experiment als auch in Form des objet trouvé … In ihren Assemblagen rankt sich dieses charakteristische Rot-Braun entlang der werkimmanenten Sockel, setzt auf den bearbeiteten Stein über und fräst sich in dessen Struktur ein. … Die Anschaulichkeit organischer Vorgänge bettet ihre Werke in den Vorgang der Vergänglichkeit ein… Der Einsatz des Rosts dient der Veredelung und wird mit Edelmetallen wie Gold und Silber in einen Zusammenhang gesetzt. Es ist genau diese Arbeitsweise, welche ganz der Tradition der Assemblage folgend Elemente entterritorialisiert, sie in neue Diskurse vorantreibt und ihnen durch ihre gestalterische Relevanz einen neuen gesellschaftlichen Wert beimisst.
Pia Helen Gralki, 2013

1990
Haus am Köllnischen Park, Berlin, mit M. Blume-Cárdenas

1996
Club Spittelkolonnaden, Berlin

1999
Galerie „Unterwegs“, Berlin, mit M.Voss

2000
Galerie Mitte, Berlin, mit M. Blume-Cárdenas

2001
Galerie im Carree Marzahn, Berlin

2002
Jobconsult-Marzahn, Berlin

2004
Galerie in der Remise der DEGEWO, Berlin
Inselgalerie, Berlin, mit M. Blume-Cárdenas

2005
Baumberger-Sandstein-Museum, Havixbeck, mit M. Blume-Cárdenas
Werkstattgalerie, Studio Bildende Kunst, Lichtenberg, mit M. Blume-Cárdenas

2007
Frauenzentrum EWA e.V. Berlin-Prenzlauer Berg

2009
Galerie in der Remise der DEGEWO Berlin

2013
Stadtpfarrkirche Müncheberg mit Karin Gralki

Carolin Israel

CAROLIN ISRAEL

1990
in Chemnitz geboren

2008-2014
Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Elke Hopfe und Ralf Kerbach

2015-16
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf u.a. bei Katharina Grosse

2015
1. Kunstpreis der Airleben-Gruppe, Leipzig

2017
Studienaufenthalt in New York

2018
Residen
cyz im Kulturhaus Rat Trap, Bogotá, Kolumbien

seit 2019
Künstlerische Mitarbeiterin
/ Dozentin an der Universität Paderborn, Sektion Malerei

seit 2013
zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, zuletzt
2019 „Paravent“ mit Eric Keller, plan d, Düsseldorf2020 „Atmosphären“, Galerie Filser & Gräf, München

lebt und arbeitet in Düsseldorf

Die Gemälde von Carolin Israel bilden eine Art Bühne für ihre intime Theaterwelt. Große Farbflächen drängen sich schichtweise vom Bildgrund nach vorne, jede nimmt ihren eigenen Raum ein und kommuniziert doch mit den anderen. Manchmal tonlich kalt und manchmal warm, verdichtet und verschlossen oder transparent in der Form, spiegeln sie unterschiedliche Wahrnehmungen der Wirklichkeit, Gefühlswelten, Seinszustände wider. Obwohl sie geschichtet und daher in Reihe geschaltet sind, sind diese Oberflächenbereiche ineinander verschachtelt und verwoben und bilden ein Amalgam, das nicht auseinandergezogen werden kann und einen großen, harmonischen Farbakkord hervorsprengt. Dieser ist immer in einer Dur- und nicht in einer Molltonart und strahlend. … Der tonale Grundakkord dieser Bilder bleibt abstrakt. Aus dem Zusammenspiel von Farben oder Farbfeldern herauswachsend, ist dieser dynamische Austausch von Unterschieden ein Spiegel unseres pluralistischen Gesellschaftsgefüges. … Es handelt sich um eine dramatische Erzählung, deren Thema aus der greifbaren und ungreifbaren Realität, dem Realen und dem Virtuellen, also einerseits aus der persönlichen Erfahrung und dem Privatleben des Künstlers und andererseits aus den multimedialen Räumen und ihren Möglichkeiten geschöpft wird. Sogar die Titel der von ihr ausgewählten Gemälde unterstützen diese Hypothese. Und mit ihnen verlässt Carolin Israel tatsächlich den Bereich der reinen Abstraktion.

Aus dem Text von Rainer Beck auf http://www.carolin-israel.de

2019
Paravent mit Eric Keller, plan d, Düsseldorf

2018
Mirála mit Theresa Weber & Andrés Marín, Rat Trap, Bogotá, COL
Colors from beyond mit Theresa Weber & Andrés Marín, Más Alla, Bogotá, COL
Spring Time, RPR Art, Königstein

2017
Carolin Israel, Galerie Oben, Chemnitz

2015
what‘s mine is yours mit Marten Kirbach, Galerie Irrgang, Berlin
Bewegungsparallaxe mit Suntje Sagerer, Galerie für junge zeitgenössiche Kunst, Chemnitz
fischblütig, Galerie Clowns & Pferde, Essen
dreimal darfst du raten, Galerie der Sparkasse, Plettenberg

2014
Kanari mit Alexandra Müller, F14 – Raum für zeitgenössische Kunst, Dresden
Tschüss tschüss…bis morgen!, Cranach-Hof, Lutherstadt Wittenberg

Rosanna Merklin

ROSANNA MERKLIN

1986
geboren in Berlin.

2007-13
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Fachklasse für Illustration bei Thomas M. Müller, Diplom.

2009
Universität der Künste Tripoli, Libanon, Workshop des Goethe-Instituts Libanon mit Fritz Best.

2010
Hochschule Luzern, Schweiz, Studiengang Animation bei Jochen Ehmann.

Lebt seit 2013 als freie Grafikerin und Illustratorin in Berlin.

Struktur und Beschaffenheit der jeweiligen Holzplatte inspirieren die Komposition, die zu Beginn des Arbeitsprozesses grob festgelegt wird. Der Vorgang des Schnitzens ist ein meditativer und gleichermaßen ein sich Verlieren als auch ein sich Finden. Motive bieten dabei oft kulissenartige Räume aus erlebter oder erfundener Realität, in denen der Betrachtende zum Entdecker wird. Was von Bedeutung ist, entscheidet das Auge, wenn der Blick sich im Detail verliert.
Rosanna Merklin

2020
»FABELHAFT« ratskeller – Galerie für zeitgenössische Kunst, Berlin

2019
»Delicatessen« Galerie Christine Knauber, Berlin
»zweierlei« Inselgalerie Berlin
»Faszination Druckkunst« Werkstatt für künstlerische Lithographie Berlin

2018
»Beflügeltes & andere Engel« Werkstatt für künstlerische Lithographie Berlin

2017
»30 JAHRE WERKSTATT KÜNSTLERISCHE LITHOGRAPHIE BERLIN TREPTOW 1987–2017« Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof, Berlin
»Moderne Zeiten« Galerie Christine Knauber, Berlin
»Zwischen Kadesch und Bered – Musik und Kunst im Dialog« Kirchentage Leipzig, Heilandskirche, Leipzig

Claudia Rößger

CLAUDIA RÖßGER

1977
geboren in Mittweida/Sachsen.

1995 – 1998
Studium Malerei/Grafik, Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle/Saale.

1998 – 2004
Studium Malerei/Grafik bei Arno Rink, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

2004 – 2006
Meisterklasse bei Arno Rink.

Seit 2004
Lehrtätigkeiten in Leipzig, Berlin und Dresden.

Lebt und arbeitet in Leipzig.

Die Schönheit, der Zorn und der Schmerz
Claudia Rößger arbeitet mit Eitempera und Öl auf Leinwand beziehungsweise Hartfaser. Ihre Arbeiten sind geprägt von einer zeichnerischen Herangehensweise, die die Umrisslinie und auch den Arbeitsprozess betont. Bei der Serie der „Actors“, fächert die Künstlerin wie in einem Rollenspiel diverse denkbare Seiten einer Persönlichkeit auf. „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ Dabei schöpft sie aus Märchen, Mythen, Folklore und der Welt von Theater und Zirkus sowie ihrem eigenen Alltag und der Natur. Ihre Charaktere stattet sie mit diversen Attributen,  Hintergründen und geometrischen Elementen aus. Die Werke entstehen meist aus spontanen Ideen und behalten diesen skizzenhaften Charakter – das Ausprobieren erscheint wichtiger als die vollendete Form, die Offenheit der Form entspricht den dargestellten oft ambivalenten Gefühlszuständen.
Anna Wesle aus „Fremde Mächte / Malerei aus Leipzig“, Publikation zur Ausstellung, modo Verlag, Freiburg i. Br. 2019

2019
Collagen, Tempel1844, Hamburg
Karussell, Josef Filipp Galerie, Leipzig

2017
ICH UND DIE ANDEREN, HOLTHOFF-MOKROSS Galerie, Hamburg
ICH UND DIE ANDEREN, Kunsthaus Salzwedel

2013
GUTE GEISTER, Galerie Tedden, Düsseldorf
ZEREMONIE, maerzgalerie, Berlin

2011
mixed pickles, maerzgalerie, Leipzig

2010
all my saints, maerzgalerie, Berlin

Kerstin Seltmann

KERSTIN SELTMANN

1961
geboren in Ost-Berlin.

1980-82
Studium an der Hochschule für bildende Künste Dresden.

Seit 1987
freischaffend als Künstlerin/Malerin.

2004-20
Ausstellungskuratorin in Ahrenshoop und Berlin.

Seit 2005
Lehrtätigkeit, u.a. Universität Dortmund.

Lebt und arbeitet in Kemlitz/Baruth, Land Brandenburg.

Auch wenn die Zeichenblätter oft schnell in den Schüben ihrer Grafikschränke verschwinden, weil sich die Gemälde vordrängen, so bildet das Zeichnen, die Vorfeldarbeit, den Anweg zum Tafelbild. Unterschiedlichste Techniken, von Kohle über Aquarell zur Übermalung von Computerausdrucken, fügen sich je nach Greifbarkeit oder Sucgbewegung. Kerstin Seltmann bedeutet jenes Anreißen, das In-Fluss-Bringen etwas sehr Wesentliches, ja Unabdingbares. Häufig entfaltet sich in der Bildarbeit ein serielles Prinzip. Für die Künstlerin besitzt es geradezu Notwendigkeit, den Bildgegenstand in Variationen zu umkreisen, in Folgen aufzufächern, in Reihungen größere Intensität zu schaffe.Überhaupt entpuppen sich die Seltmannschen Malereien als gegenläufige Schichtenwesen. Das organoide Binnengewebe formt sich aus und wird wieder zurückgenommen: Verbergen und Entbergen gehen in eins. So operiert sie nie mit letzten Formgewißheiten, sondern läßt dem Bild sich eigne Geheimnisträgerschaft entwickeln. Un dim Ineinander des Farbenganges schälen sich die Bilddinge allmählich, mal mühsam, mal lustvoll heraus.
Jörg Sperling, 2005

2016
Overture , Art Point Gallery, Mol , Belgien

2014
galerie at home, kasia zorn , Berlin

2011
ENT-GEGEN-KOMMEN SELTMANN, Berlin, Galerie alte Schule Adlershof

2010
Galerie für Gegenwartskunst, Bonstetten (Schweiz)

2010
„Wäre man doch vor dem Menschen geboren“,  Kunstraum Potsdam

2008
Galerie am Gendarmenmarkt, Berlin

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