24.1.2025-8.3.2025 | Vernissage: 23.1.2025, Donnerstag, 19 – 22 Uhr |
Finissage: 8.3.2025, Samstag, 14 – 16 Uhr
M E E R E S S T E R N
RUTHI HELBITZ COHEN | MONIKA FUNKE STERN | MARIA KORPORAL
1969 geboren in Israel
Malerin und Installationskünstlerin.
Dozentin am Oranim College im multidisziplinären Lehrprogramm für Geisteswissenschaften und Kunst MED, Kurator und von ABR-basierter Reen. Unterrichtet im BED-Programm für Kunststudien.
Dozentin am Beit Berl Art College und verantwortlich für die internationalen Beziehungen des Colleges.
Lebt und in Israel und im Ausland.
Kunst im luftleeren Raum – Ruthi Helbitz Cohen
In ihrem Werk untersucht Ruthi Helbitz Cohen die aktuelle condition humaine, oder besser gesagt die condition féminine. Ihre Leinwände und Installationen sind gefüllt mit halbtransparenten Frauenkörpern, die von Pflanzen, Tieren oder losen Körperteilen umgeben sind. Wie ein Wissenschaftler ein Tier seziert, so nimmt Helbitz Cohen Körper auseinander und setzt sie wieder zusammen wie ein Puzzle, das nicht ganz richtig ist. Ihre Figuren sind keine Porträts, sondern Archetypen. Obwohl die Künstlerin eine sehr persönliche Symbolik verwendet, sind die Hauptfiguren in ihrem Werk universell.
Text zu: Kunst im luftleeren Raum, Museum de Fundatie, Zwolle/Niederlande
Ruthi Helbitz Cohen beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Themen wie Weiblichkeit, Geschlecht und den kulturellen Rahmenbedingungen für die Darstellung von Frauen. Ihre Figuren schöpfen aus ursprünglichen Quellen – Mythologien, Geschichten und deren verschiedenen Inkarnationen in der Kunst und Populärkultur. Sie erzählen Märchen, Albträume, Träume und Legenden, oft mit schmerzhafter Intensität. Diese Figuren wirken stimmlich, als würden sie Gedichte rezitieren, schreien oder murmeln. Sie sind unabhängige Wesen, die sich in der Welt bewegen und dabei sowohl Herausforderungen als auch Entschlossenheit zeigen. Indem sie sich der Angst und dem Zweifel aussetzen, suchen die von Cohen porträtierten Frauen nach Antworten und vielleicht auch nach Zuflucht.
Text: International Studio & Curatorial Program, New York 2024
Medienkünstlerin, Malerin, Fotografin, Regisseurin, Autorin,
Doktor der Philosophie.
1973-1986 Lehraufträge und Assistenz am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin.
Gründung der Galerie „Die Werkstatt e.V.“ Berlin.
Freie und TV-, Kurz- und Spielfilmproduktionen. Experimentelle Videos, Installationen. Planung und Aufbau des Videostudios“ Confu- Baja Video“
Workshops, Ateliers und Lectures in Italien, Frankreich, Brasilien, Elfenbeinküste, Nigeria, Kamerun, Gambia, Philippinen.
1987- 2008 Professur für Film/Video am Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf. Teilnahme an Auswahlkommissionen und Jurys
Mitglied der Deutschen Filmakademie, des BVBK- Brandenburg, Kunsthaus Potsdam, Brücke Kleinmachnow, Verein Berliner Künstler VBK
Lebt und arbeitet in Falkensee, Atelier Panzerhalle Groß-Glienicke/Potsdam und Simejis bei Jalta, Krim/Russland
Die reiche Bilderwelt des katholischen Glaubens hat Monika Funke Stern als Kind zutiefst beeindruckt und ebenso verstört. Längst hat sie sich von der Kirche distanziert, aber deren barocke Phantastik lebt weiter in ihren Bildern, Schriften und Filmen, die seitdem eher subversiv daherkommen. Ein frühes Beispiel ist das Buch „Am weißen Sonntag trugen Mädchen schwarze Lackschuhe“, 1979, Rotbuch Verlag, das sich wie ein Storyboard zum katholischen Rheinland und zur Adenauer-Ära liest.
Die großformatigen Fotografien „Lilie“ und „Rose“ beziehen sich auf die Marienverehrung, sind Sinnbilder, zugleich sinnliche erotische Darstellungen des weiblichen Geschlechts. Der Meerstern, der die Schiffe lenkt und versenkt, wird in verschiedenen Szenen aufgewühlter Wellen, des wütenden Meeres angerufen. „Um Mitternacht sahen wir stehendes Eis“, so staunte Chamisso auf seiner Weltumsegelung, als er am Nordpol angekommen die Eisberge sah. „Diluvium“ beschwört sowohl die alttestamentarische Sintflut als auch den Klimawandel. „Terrorismus und Glaube“, eine Familienaufstellung. In den Wellen des Schwarzen Meers spiegelt sich der „Engel mit Schwert“. „Paradise lost“, die Begegnung mit dem Tod, „Burbulina“, die Piratin der Meere, „Zerreißprobe“, das Sinnbild des Agnostizismus.
Geboren 1962 in den Niederlanden. Von 1981 bis 1986 Studium Grafik, Malerei, Fotografie und Film an der St. Joost Akademie für Bildende Kunst in Breda. Von 1986 bis Ende 2013 lebt und arbeitet sie in Italien, seitdem in Berlin. Aktives Mitglied des Vereins Berliner Künstler und des Projektraums GG3 – Kunst und andere Nachhaltigkeiten in Berlin. Ihre Videos werden in Italien von VisualContainer in Mailand vertreten. Sie wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt: Kuba, Griechenland, Spanien, Russland, Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, Ungarn, Brasilien, Bulgarien, Portugal, Slowakei.
In der Werkreihe „Qorporal Quests“ reagiere ich auf Herausforderungen der digitalen Welt in Krisenzeiten, indem ich analoge und digitale Techniken kombiniere – Kohlezeichnungen und Daumenkinos bis hin zu virtueller Realität, Augmented Reality und künstlicher Intelligenz. Nach Arbeiten zu Wissenschaft, Klimawandel und Künstlicher Intelligenz widme ich mich in meinem jüngsten Werk „Qalvinist Qosmos“ der Religion. Seit meinem zwölften Lebensjahr Atheistin, wuchs ich in den Niederlanden in einer calvinistischen Familie auf – eine Prägung, die bis heute nachwirkt.
Für „Qalvinist Qosmos“ zeichne ich live in der INSELgalerie während der Ausstellung auf die Wand. Inspiriert durch das calvinistische Gemälde „Der breite und der schmale Weg“, füge ich der Zeichnung Codes hinzu, die beim Scannen animierte Augmented-Reality-Szenen erzeugen. Zentrales Motiv ist das Auge Gottes, das – wie in meiner Kindheit – jeden meiner Schritte überwacht. Ein spezieller Code auf meinem Rücken lässt während des Zeichnens weiße und schwarze Flügel erscheinen, sodass Engel und Teufel symbolisch Besitz von mir ergreifen, während ich den „breiten oder schmalen Weg“ betrete.
Begleitet wird die Installation von meinem neuen Video-Werk „As the deer pants“, in dem ich geflügelt den schmalen Pfad entlanggehe, während gezeichnete Animationen meinen Weg kreuzen. Diese Werke reflektieren einerseits meine persönlichen Erinnerungen, andererseits untersuchen sie die heutige Rolle des Calvinismus.