01.06.2017-29.07.2017 | Vernissage: 01.06.2017, Donnerstag, 18.00 Uhr | Finissage: 29. Juli 2017, Samstag, 15 Uhr

SUSANNE BRITZ

JULIANE EBNER

1974 geboren in Neuwied am Rhein.
1995-2001 Studium der Bildenden Kunst, Philosophie und Chemie und
2002 Meisterstudium für Fotografie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zahlreiche Stipendien und Preise, u. a.
2012 BRITA Kunstpreis für Künstlerische Fotografie,
2009 Preisträgerin Kunstpreis »junger westen« der Kunsthalle Recklinghausen.
Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Lebt und arbeitet seit 2005 in Berlin.

Fotografien von Installationen oder vorgefundenen Alltagssituationen bilden den Ausgangspunkt für eine zeichnerische Weiterbearbeitung mittels Computermaus. Die Fotografie dient hier gleichsam als Bühnenraum, in dem die Zeichnung in Erscheinung tritt und so die Fotografie mit zeichnerischen Mitteln weiterführt. Mit energischen Strichen werden innerbildliche Bezüge hergestellt, formelhaft Bildfragmente miteinander in Verbindung gebracht und deren Zusammenhänge auch wieder verworfen. Die Zeichnung als Form einer performativen Versuchsanordnung macht die zunehmende und auch zum Teil absurde Durchdringung von Alltagswelt und artifizieller Laborwelt spürbar.

Susanne Britz

1970 in Stralsund geboren.
1987-1993 Studium Kirchenmusik und Diplom, Hochschule für Kirchenmusik Dresden. Organistin in Potsdam, Stralsund und Neumünster. Studium Theologie, Christian-Albrecht-Universität Kiel.
1999-2005 Studium Freie Kunst und Diplom, Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Zahlreiche Preise, Stipendien, Projekt- und Filmförderungen, u.a. Dekalog-Filmpreis der Guardini-Stiftung.
Lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Berlin.

Das Phänomen der Gleichzeitigkeit interessiert die Malerin Juliane Ebner – alles, was in unserer Welt in einem Moment passiert … Hier ist das unerschöpfliche Bildreservoir der menschlichen Erinnerungskraft und Phantasie ausgebeutet, das der Gesten und Posen, aber auch das der Kunstgeschichte. Die Methodik Juliane Ebners funktioniert gleichsam wie ein Gedächtnis, das … die Spuren der Zeitgeschichte und der Alltagsgeschichte, die Bildwelten des Klatsches wie des Krieges, die Sehnsuchtsbilder der Werbung und des Kinos, flüchtige oder intensive Begegnungen, das echte Leben und dessen mediale Spiegelung aufnimmt. …Das Sichtbare erzählt Verborgenes. … Juliane Ebner zeigt Oberflächen, doch sie geht mit Anteilnahme „darunter“.

Ingeborg Ruthe, 2017

FANNY GALERA

MIRELLA PIETRZYK

1973 in Valencia/Spanien geboren.
1996 Studium an der Fakultät der Schönen Künste San Carlos. Abschluss in Fine Arts mit Spezialisierung auf Skulptur, Polytechnische Universität von Valencia.
1995-1998 Stipendium Collaboration und Promotionsstudium, Abteilung für Skulptur, Fakultät der Schönen Künste.
1998 Lehrbefähigungskurs am Institut für Erziehungswissenschaft.
Teilnahme an Kursen, Workshops, Seminaren und Symposien in Spanien, Italien, Japan, Deutschland.
Mitglied im internationalen »sculpture network«.
Viele Preise, u.a.
2010 Premio Casa Falconieri Estampa, International Contemporary Art Fair.
Lebt und arbeitet in Madrid.

Das Leben, sein Chaos, die Angst gelebt zu werden, die Freude daran, das Leben zu ertragen und die Ironie seiner Rettung … Es ist schwer, sich nicht mit der metaphorischen, offenen, kompromisslosen Welt Fanny Galera zu identifizieren. Ihre [androgynen] Geschöpfe schildern unsere Existenz in einer Sprache, die der Zuschauer erfühlt. Die urzeitliche Natur der Gefühle taucht auf und entfaltet sich mit der Verwandlung der Figur in ein Objekt und mit den subtilen Elementen, die ihre Kreationen umhüllen. Auch das Streben nach Glück wird hier versinnbildlicht – es lässt uns über uns selbst lachen und befreit uns von dem bedrückenden Umfeld, in dem wir uns verloren fühlen.

Pilar Lluch

1963 geboren in Zbrosławice/Polen.
1988-90 Studium Angewandte Kunst Schneeberg, Westsächsische Hochschule Zwickau.
1990-94 Kulturelle Stadtbauhütte und
1992-94 Kreativwerkstatt, beides in Altenburg.
1997 Studien- und Wohnaufenthalt, Ägypten.
1998- 2002 Dozentin Malerei, Mode, Freie Kunstschule Bremen.
1999-2004 Mode-Atelier Stoffwechsel, Bremen.
Seit 2000 auch Buch- und Kalenderillustrationen.
Lebt und arbeitet in Berlin.

Das facettenreiche, autarke Œuvre der Berliner Künstlerin Mirella Pietrzyk weicht völlig der stilistischen Verortung aus. Beharrt es doch trotzig auf dem ganz eigenen Platz jenseits herkömmlicher Entwicklungslinien der Kunst. Die elegant gekleideten, entkleideten Frauen mit Facettenaugen, gewaltigen Bienenkorbfrisuren, halb Mensch, halb Maschine, … inmitten eines Universums bizarr anmutender Kreaturen und Phantasmagorien … sind zum Markenzeichen ihres Schaffens geworden. Die Künstlerin indes entzieht sich geflissentlich dem Gespräch über ihre Modelle, Kreaturen, Bilder. … Ihre Bilder stellen unsere äußere Realität nie in Frage, schaffen indes künstliche Realität: das Dasein in den Perspektiven des Zukünftigen, Vergangenen, Parallelen, irgendwo, irgendwann – nicht ohne leise Zuversicht, jedoch nicht ganz ohne Schrecken …

Jürgen Cain Külbel, 2016

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