Selfies sind die erfolgreichste Bildgattung in den Sozialen Medien. Was wie ein Schnappschuss der eigenen Person vor ausgewählter Kulisse oder in Begleitung prominenter Menschen aussieht, ist eine bewusst oder unbewusst gezielte Inszenierung. Wie möchte ich gesehen und wahrgenommen werden? Welches Bild von mir möchte ich, dass die anderen von mir haben? Was ist daran neu? Seit der Erfindung der Fotografie inszenieren sich Menschen vor der Kamera. Davor beauftragte, wer es sich leisten konnte, einen Porträtmaler. Doch das Selfie ist kein Porträt im herkömmlichen Sinne. Es wird anders wahrgenommen. Warum ist das so? Was verbirgt sich hinter dem Phänomen? Die Diplom-Pädagogin Claudia Emrich befasst sich aus interdisziplinärer Sicht mit dem Thema. Im Anschluss an ihren Bild-Vortrag laden wir zu Erfahrungsaustausch und Diskussion ein.
Claudia Emrich unterrichtet Ästhetische und Kulturelle Bildung an der Hochschule Neubrandenburg. Sie studierte an der Albertus-Magnus-Universität Köln Diplom-Pädagogik, Kernfach Kunstgeschichte und schloss mit dem Schwerpunkt Museumspädagogik ab. Anschließend arbeitete sie als Museumspädagogin in Museen und Galerien, u.a. am Museum Ludwig und Wallraf-Richarts-Museum in Köln. Später studierte sie Kunstgeschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin. Seit 1993 lehrt sie an der Hochschule Neubrandenburg in den Fachgebieten Ästhetik, digitale Medien und Kunst