23.9.2021, Donnerstag, 19 Uhr

KORRESPONDENZEN
Zwei Bildende Künstlerinnen, eine Autorin und eine Studierende der Literaturwissenschaft entdecken Künstlerinnen der Vergangenheit und setzen sich intensiv mit deren Werk und Leben auseinander. Ihre Herangehensweisen sind unterschiedlich, doch allen gemeinsam ist ein feministischer Ansatz. Es ist die Suche nach den Frauen, die in der gesellschaftlichen Rezeption weit hinter den Männern rangieren, wenn sie nicht gar völlig unbeachtet und aus der Kunstgeschichte ausgegrenzt geblieben sind. In der Beschäftigung mit Werk und Leben suchen sie nach einer Spiegelung. Was haben diese Frauen erlebt? Unter welchen Umständen schufen sie ihr Werk? Was dachten und erlebten sie? Gemeinsamkeiten treten zu Tage. Nähe entsteht. Dieser Nähe spürt die Veranstaltungsreihe nach.

KORRESPONDENZEN IV

Sibylla Schwarz und ich – Ulrike Gramann im Gespräch

Die Barockdichterin Sibylla Schwarz (1621-1638) ist nicht vergessen, wenn auch nicht so bekannt wie der im gleichen Jahr geborene Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen. Es gibt nicht wenige Expert*innen, die sich ausführlich mit dem Werk der sehr jung verstorbenen Dichterin auseinandersetzen, denn es ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich.

Ulrike Gramann setzt sich schreibend mit den Erfahrungen und Lebensläufen von Frauen auseinander. Immer studiert sie dabei auch den historischen Kontext. Die Texte von Sibylla Schwarz haben sie verblüfft. An diesem Abend bringt sie uns die Gedanken- und Lebenswelt dieser ungewöhnlichen jungen Frau näher und erzählt, wie die Begegnung mit Sibylla Schwarz ihre Sicht auf weibliches Schreiben berührt hat.

Ulrike Gramann wurde 1961 in Thüringen geboren. 1989 reiste sie nach West-Berlin aus. Sie studierte Germanistische Mediävistik und Osteuropäische Geschichte an der FU Berlin. Seit 1994 arbeitet sie als Journalistin und Schriftstellerin in Berlin. Ulrike Gramann veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, die Biografie der feministischen Kickboxerin Claudia Fingerhuth, den Roman „Die Sumpfschwimmerin“ und zuletzt die Erzählung „Meetchens Hochzeit“ nach Motiven von Wittenwilers Ring

Die Veranstaltung in der INSELGALERIE findet unter Beachtung der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen statt.