11.11.2022-7.1.2023  |  Vernissage: 10.11.2022, Donnerstag, 19 – 22 Uhr  |  Finissage: 7.1.2023, Samstag, 14 – 16 Uhr

Daniela Bustamante | Maria Korporal | Hanne Kroll | Rubica von Streng | Lydia Thomas | Anna Wenning

Auch im zweiten Teil unserer Ausstellungsfolge außer sich – inner ich  fragen wir nach dem persönlichen Umgang mit den gesellschaftlichen Verwerfungen in Zeiten der Pandemie. Sechs Künstlerinnen, die wir einluden, geben mit ihren Werken künstlerische Antworten auf die soziale Psyche während der Pandemie, die bald von Klimakrise und Krieg flankiert wurde. Sie thematisieren die Momente der Fassungslosigkeit, des Aus-sich Herausgehens ebenso beeindruckend wie neu entstandene Möglichkeiten des In-Sich-Gehens.

Für Menschen, die in Wohlstand und Sicherheit aufgewachsen sind, war die Pandemie die erste existentielle und kollektive Krisen-Erfahrung.

Als Ausstellungs- und Veranstaltungsort sehen wir unsere Galerie als Insel in der Zeit – Insel für den lebendigen Austausch und für künstlerische Angebote, für die notwendige offene Kommunikation ohne Ausschließungen wie sie die Kunst ermöglicht. Die Pandemiezeit war nur ein drastischer Anstoß – es geht um unser aller LEBEN AUF DIESEM PLANETEN!

Geboren in Quito, Ecuador, dort aufgewachsen in einer Künstlerinnenfamilie und ausgebildet von bekannten ecuadorianischen Künstlern wie Pilar Bustos, Miguel Gayo und Oswaldo Moreno. Studium der Bildenden Kunst in London. Lebt und arbeitet seit 2001 in Berlin. Internationale Ausstellungen in Quito, Berlin, London, New York, Paris und Stockholm.

Meine Gemälde sind Kompositionen von figurativer Malerei vor komplexen, geometrischen Hintergründen in kontrastreichen Farben. Im Mittelpunkt stehen Charaktere und ihre alltäglichen Aktivitäten in emotionalen, absurden oder humoristischen Situationen. Eingefrorene Posen stehen für die ehrlichen und manchmal banalen Momente des Lebens. Ich mag es, diese Figuren aus dem Zusammenhang zu nehmen und sie in kontrastierende bunte Muster zu setzen, die wiederum darauf abzielen, die innere abstrakte Welt der Empfindungen und Emotionen darzustellen.

Geboren 1962 in den Niederlanden. Von 1981 bis 1986 Studium Grafik, Malerei, Fotografie und Film an der St. Joost Akademie für Bildende Kunst in Breda. Von 1986 bis Ende 2013 lebt und arbeitet sie in Italien, seitdem in Berlin. Aktives Mitglied des Vereins Berliner Künstler und des Projektraums GG3 – Kunst und andere Nachhaltigkeiten in Berlin. Ihre Videos werden in Italien von VisualContainer in Mailand vertreten. Sie wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt: Kuba, Griechenland, Spanien, Russland, Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, Ungarn, Brasilien, Bulgarien, Portugal, Slowakei.

Meine künstlerische Produktion umfasst Videokunst, interaktive Projekte, Installationen, Animationen und Zeichnung. Meine multimedialen Arbeiten sind mit einer großen Vielfalt von Techniken gestaltet worden. Der erzählerische Aspekt spielt in meiner Arbeit eine wichtige Rolle und führt, zusammen mit der Direktheit der Bilder und der Töne, zu einer großen Beteiligung des Betrachters. In meinen Arbeiten spiele ich mit der Virtualität und der Realität, von Erlebten und künstlich erzeugten Erfahrungen. Die meisten meiner Projekte beschäftigen sich mit sozialen und ökologischen Themen. – Nachdem ich mich lange Jahre fast ausschließlich auf digitale Ausdrucksformen konzentriert hatte, begann ich während des Lockdowns wieder mit analogen Kohle- und Pastellzeichnungen – in Form von Animationssequenzen.

Geboren 1980 in Starnberg.
2000 – 2007 Studium der Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Psychologie an der Universität Augsburg mit Magisterabschluss.
2007 – 2011 Lehrauftrag für Malerei an der Universität Augsburg
Seit 2007 Studium der freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Anke Doberauer und an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Ralph Fleck, 2013 Meisterschülerin.
2015 Diplom an der Akademie der Bildenden Künste München.

Hanne Kroll befasst sich malerisch überwiegend mit tierischen Protagonisten. Oft stellt sie Tiere wie einen zu beobachtenden Gegenstand dar, vergleichbar einer Vase. Dabei geht es ihr um unterschwellige inhaltliche Aspekte, sie spielt mit den Assoziationen des Betrachters. Besonders fasziniert sie die Beziehung zwischen Mensch und Tier, die in diversen Zusammenhängen äußerst unterschiedlich ausfällt. Beispielsweise ist die Konnotation, die man mit einer gemeinen Straßentaube verbindet, in Asien eine andere als in Deutschland. Zum Beispiel gelten Koikarpfen in Taiwan oder Japan als zu behütendes Prestigeobjekt, ähnlich eines teuren Autos, während Hunde oft keinen hohen Stellenwert haben? Das Motiv Vogel wiederum ist für Kroll reich an Assoziationen, da es häufig religiös oder persönlich aufgeladen scheint. Vogelschwärme verbinden sich ebenso mit der Idee des Lauernden, das in der Luft liegend an Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ erinnert.

Geboren 1992 in Berlin
studierte Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und an der Universität der Künste in Berlin (UdK).
Dort 2018 Abschluss als Master of Arts.

lebt und arbeitet in Berlin

Die Gemälde der Werkserie „Limits of PortLand“ zeigen visuell anregende, authentische Porträts des Landes, sprich: Ansichten der (künftigen) Topografie unseres Planeten. Dessen heutiges Erscheinungsbild ist das Ergebnis einer jahrtausendelangen Domestikation durch die Menschheit. Rubica von Streng:
„Es ist an der Zeit, innezuhalten und genau hinzuschauen. Ander(e)s zu sehen als zuvor und Zusammenhänge zu erkennen, die beim flüchtigen Hinschauen oft verborgen bleiben …Ich wünsche mir, dass die Betrachter*innen ihren Blick schärfen: sowohl für die Schönheit der Natur und die Beschaffenheit der Zivilisation als auch dafür, was nötig ist, damit beide weiterhin – und nachhaltiger als bisher – koexistieren und prosperieren können.“

Geboren 1987 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) geboren.
Lebt und arbeitet in Chemnitz.
1989 Umsiedlung mit den Eltern über Prag nach Bayern.
2004 Rückkehr nach Chemnitz.
2006-08 Berufsfachschule Fortis-Akademie, Chemnitz.
Ab 2009 Studium der Freien Malerei, Akademie der Bildenden Künste München bei Anke Doberauer,
2014 deren Meisterschülerin,
2015 Diplom. Mitglied in den Kunstvereinen Freundeskreis zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz und DAS TOR.
Seit 2009 zahlreiche Ausstellungen,
2012 erste Einzelausstellung in der Galerie Weise Chemnitz.

Wie werden sich meine Bilder weiterentwickeln? Eines meiner Gemälde aus meiner Studienzeit, INDIVIDUALABSTAND, betrachte ich als starting point für meine Menschenbilder, meist Arbeiter, mit Schlosseranzug, Warnwesten usw. … Seit dem Coronajahr 2020 sieht man fast nur noch Menschen, deren Aura aus einem Sicherheitsabstand besteht: man ent-individualisiert sich. War früher der Inhalt meiner Arbeiten, den Betrachtern Augenblicke des Innehaltens und der Entschleunigung zu ermöglichen, so sind die Menschen von sich aus dazu gezwungen. Das veranlasst mich, die Thematik meiner Bilder zu verändern: jetzt interessieren mich Menschen, die miteinander agieren, die dynamisch miteinander umgehen und kommunizieren und sich wieder näherkommen – Menschen, welche den Sicherheitsabstand überwinden.
Ich möchte mit meiner Arbeit negativen Corona-Ereignissen entgegensteuern und meine positive Lebenseinstellung den Betrachtern meiner Bilder weitergeben.
Lydia Thomas, 10.02.2022

in Nürnberg geboren
Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg
Studium der Malerei an der Europäischen Akademie für Bildende Kunst, Trier
seit 1993 künstlerische und kunstpädagogische Tätigkeit
seit 1989 Einzelausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen und Beteiligung an Kunstsymposien im In- und Ausland

Bei meiner Portraitmalerei geht es mir nicht um Wiedererkennbarkeit, sondern um eine Emotion evozierende Ahnung. Dazu verwende ich Farblösungen aus der diagnostischen Labor-Medizin. Durch Hinzunahme von Bitumen und Schellack entstehen Gesichter, die scheinbar in Unnahbarkeit verharren.
Die Assoziation zu vergilbten Fotografien ist gewollt. Trotz Demütigung und Verletztheit strahlen die Portraits Hoffnung und Würde aus.
Zur Serie über Glück: Glück ist die Pflege positiver Geisteszustände. Wann, wenn nicht jetzt wünschen wir uns Glück und Frieden. Aber Friede ist mehr als die Abwesenheit von Krieg.
Zu FRAGILE: Ich interessiere mich für die Art und Weise, wie sich Bilder durch Überlagerung unterschiedlicher Materialien verändern. Auf transparente Polypropylen-Folien trage ich zumeist floral anmutende, weiße Tuschezeichnungen auf. Diese werden den Portraits in loser Form angeheftet. Die somit überlagerten Gesichter sind als Metapher für Universelles gedacht – etwas von Vergänglichkeit und Verletzlichkeit des Menschseins soll zum Ausdruck gebracht werden.

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