Der neue Kurzfilm „Durchgangslage“ von Juliane Ebner beschreibt eine sehr persönliche Suche nach den Spuren des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Drei Monate lang reiste die Künstlerin durch die Balkanländer, besuchte zerstörte Dörfer und Massengräber, sprach mit Überlebenden und Tätern. Ihre erste Entdeckung war die geografische Nähe zu den Orten, in denen sich Vertreibungen, Folterungen, Vergewaltigungen und Morden abspielte, in den Neunzigerjahren, als die Autorin jung war, eine Familie gründete und das Geschehen „nebenan“ kaum wahrnahm. Ebner lässt 2020 Zeit- und Länder-Grenzen fallen, zieht Parallelen zu den Kriegserlebnissen der eigenen Großeltern und befragt sich selbst und ihre Generation nach dem Verdrängten. „Durchgangslage“ ist in der Manier von „Landstrich“ erzählte politische und private Geschichte in der für Juliane Ebner typischen poetisch-assoziativen Bildsprache.
An diesem Abend präsentiert Juliane Ebner ihr 2019 erschienenes Buch „Landstrich“.
2020
gezeichneter Film
29,59 min
Regie, Kamera, Drehbuch,
Zeichnung, Animation, Sprache: Juliane Ebner, Postproduktion: Manfred Miersch
Musik: Alma Luise Schnoor
Lektorat: Friedemann Stengel
Übersetzung: Sophia Marie Schnoor
Förderer: BKM & LCB
Erstaufführung am 24. Juni 2020 im Literarischen Colloquium Berlin
1970
in Stralsund geboren
1987 – 1993
Studium der Kirchenmusik,
Diplom an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden
Organistin in Potsdam, Stralsund und Neumünster
Studium der Theologie, Christian-Albrecht-Universität Kiel
1999 – 2005
Studium der Freien Kunst,
Diplom an der Muthesius-Kunsthochschule Kiel
Freie Künstlerin, Mutter dreier Kinder