„Ich wollte nie über diesen Krieg schreiben“, sagt Katja Petrowskaja im Interview. „Er ist mir aufgezwungen worden, wie allen Ukrainer:innen. Ich habe es als Pflicht verstanden, über die Menschen zu schreiben, die in der Präsenz dieses Krieges leben.“ .
Ihr Buch „Als wäre es vorbei. Texte aus dem Krieg“ ist eine Sammlung ihrer Text-Foto-Kolumnen, die in den letzten Jahren in deutschen Zeitungen erschienen sind. Petrowskaja zeigt keine militärischen- oder Gewaltszenen, sondern die Menschen im Alltag des Krieges. Da sind auch Hoffnung, Poesie und Schönheit.
Petrowskaja lebt seit 20 Jahren in Berlin, doch sie ist immer wieder in den Kriegsalltag in der Ukraine gereist, stand ständig mit Freund:innen aus verschiedenen Städten in Kontakt.
Katja Petrowskaja ist 1970 in Kiew geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und Slawistik in Estland, den USA und Russland. Als sie Kiew 1999 verließ, war der Krieg noch fern. Sie kam aus beruflichen Gründen, um für russische Medien über Deutschland zu berichten. Bald schrieb sie auch für deutsche Medien, auch in deutscher Sprache, wurde Kolumnistin und Literatin. Für ihr 2014 erschienes Buch „Vielleicht Esther“ recherchierte sie die Geschichte ihrer jüdisch-ukrainischen Familie. Ihre Texte wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis.
Die Lesung mit Katja Petrowskaja ist der vierte Teil der Lesereihe FRIEDEN STADT KRIEG und wird finanziert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung.