Im Mittelpunkt von Marlen Pelnys Roman „Warum wir noch hier sind“ steht eine Gruppe Frauen, die um ein vierzehnjähriges Mädchen trauern, das Opfer eines Femizids wurde. In Deutschland trifft dieses unfassbare Schicksal jährlich fast dreihundert Frauen. Pelny zoomt dicht an die Mutter des Mädchens, die am brutalen Mord an ihrer Tochter fast zerbricht. Die Autorin zeigt Wärme und den Zusammenhalt der Frauen und die Spezifik dieser Trauer in einer Gesellschaft, der für dieses Verbrechen die Worte fehlen und die die ihr eigene Misogynie noch nicht vollständig reflektiert hat.
Marlen Pelny ist Musikerin und Schriftstellerin. 1981 in Nordhausen geboren, wuchs sie in Halle auf und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie veröffentlichte Lyrikbände und war Mitbegründerin der Literaturgruppe augenpost, die Gedichte im öffentlichen Raum plakatierte. Seit 2020 ist Pelny Mitglied der Band Zuckerklub.
Warum wir noch hier sind, erschienen 2023 im Haymon-Verlag, ist Pelnys zweiter Roman. Ihr erster Liebe, Liebe erschien 2021. Für diesen wurde sie mit dem Klopstock-Förderpreis ausgezeichnet.
Marlen Pelny lebt in Berlin.
Die Lesereihe wir:ihr:sie – feminismen – antifeminismus wird gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung.