08.10.2020, Donnerstag 19 Uhr | »Die Menschheit in Erstaunen versetzen«

Biografie der schwedischen Malerin HILMA AF KLINT

JULIA VOSS
Foto von Philipp Deines

„Das Werk von Hilma af Klint knallt wie ein Meteorit in eine der wichtigsten Erzählungen der Kunstgeschichte“, sagt Julia Voss. Bis zur Entdeckung der schwedischen Malerin galten Kandinsky, Mondrian und Malewitsch als die ersten Abstrakten in der modernen Malerei. Julia Voss sah 2008 in einem Stockholmer Museum zum ersten Mal ein Gemälde von Hilma af Klint. Die langjährige FAZ-Redakteurin fragte sich, wie es sein könne, dass sie, die in Kunstgeschichte promoviert hatte, diesen Namen zum ersten Mal hörte. Ihr Forscherinnendrang war geweckt. 2017 gab Voss die Leitung des Kunstressorts der FAZ auf, um sich ganz ihrer Forschung zu Werk und Leben der Hilma af Klint zu widmen. Sie lernte sogar Schwedisch, um die zahlreichen Notizbücher aus dem Nachlass selbst lesen zu können.

Mit „Die Menschheit in Erstaunen versetzen“ legt sie die erste Biografie dieser in vieler Hinsicht ungewöhnlichen Künstlerin vor.

Julia Voss wurde 1974 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg, Berlin und London. 2005 wurde sie in an der Humboldt-Universität Berlin in Kunstgeschichte promoviert. Seit 2007 leitete sie -gemeinsam mit Niklas Maak- das Kunstressort der FAZ. 2014 wurde sie die stellvertretende Leiterin des Feuilletons. Die mangelnde Präsenz von Frauen in der modernen Kunst war und ist noch immer eines ihrer wichtigsten Themen.

Seit 2015 ist Voss Honorarprofessorin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg. Seit 2018 schreibt sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Kunstkolumne „Fragen Sie Julia Voss“.