22.4.2021, Donnerstag 19 Uhr | WIE ES EUCH GEFÄLLT – Phänomene und Trends in Popkultur, Design und Kunst

Teil III – Pixeltelling – eine Kulturgeschichte des GIF

ONLINE-Bild-Vortrag von Tilman Baumgärtel, Mainz

Tilman Baumgärtel

TILMAN BAUMGÄRTEL

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In den frühen Tagen des Internet waren es kleine Animationen aus wenigen Pixel. Sie feierten Anfang der Nullerjahre ein Comeback. Daneben sind es kurze Sequenzen aus Filmen, Fernsehshows, Serien und Amateurvideos, die ebenfalls unter der Bezeichnung GIF in unseren alltäglichen Chats kursieren.

Tilman Baumgärtel spricht in seinem Bild-Vortrag über dieses ungewöhnliche Dateiformat, dem er auch ein Buch gewidmet hat: „GIFS“ ist in der Reihe „Digitale Bildkulturen“ bei Wagenbach erschienen. Vom Arbeiter mit der Spitzhacke, der in den frühen Neunzigerjahren eine Website „under construction“ illustrierte, bis zu den Netzkunstwerken von Künstler*innen wie Lorna Mills und Petra Cortright oder den GIF-Romanen von Dennis Cooper spannt sich die Kulturgeschichte der Bewegungs-Schnipsel. Baumgärtel zitiert auch kulturkritische Stimmen, etwa die feministische Filmtheoretikerin Laura Mulvey und die Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl.

Tilman Baumgärtel wurde 1966 in Würzburg geboren. Der Journalist und Medienwissenschaftler forscht und publiziert zu Medienkultur, Netzkunst, Computerspiele und Independent-Kino. Er promovierte über den Filmemacher Harun Farocki. An der Universität der Philippinen in Manila unterrichtete er von 2005-2009 Medien- und Filmwissenschaft. Von 2009 bis 2012 war er für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an der Royal University of Phnom Penh in Kambodscha am Department of Media and Communication tätig. Seit 2014 unterrichtet er Medientheorie an der Hochschule Mainz und wurde dort zum Professor für Medientheorie berufen.

Baumgärtel veröffentlichte zahlreiche medienwissenschaftliche Schriften und publiziert u.a.in der taz, der Wochenzeitschrift Die Zeit, der Neuen Zürcher Zeitung, auf telepolis und in der Berliner Zeitung. Mit medialen Wiederholungsschleifen beschäftigte er sich bereits in seinem Buch „Schleifen. Zur Geschichte und Ästhetik des Loops“.