In den frühen Tagen des Internet waren es kleine Animationen aus wenigen Pixel. Sie feierten Anfang der Nullerjahre ein Comeback. Daneben sind es kurze Sequenzen aus Filmen, Fernsehshows, Serien und Amateurvideos, die ebenfalls unter der Bezeichnung GIF in unseren alltäglichen Chats kursieren.
Tilman Baumgärtel spricht in seinem Bild-Vortrag über dieses ungewöhnliche Dateiformat, dem er auch ein Buch gewidmet hat: „GIFS“ ist in der Reihe „Digitale Bildkulturen“ bei Wagenbach erschienen. Vom Arbeiter mit der Spitzhacke, der in den frühen Neunzigerjahren eine Website „under construction“ illustrierte, bis zu den Netzkunstwerken von Künstler*innen wie Lorna Mills und Petra Cortright oder den GIF-Romanen von Dennis Cooper spannt sich die Kulturgeschichte der Bewegungs-Schnipsel. Baumgärtel zitiert auch kulturkritische Stimmen, etwa die feministische Filmtheoretikerin Laura Mulvey und die Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl.