13.10.2022, Donnerstag 19 Uhr
Teil 3 der Lese-Reihe WOFÜR ICH WORTE HABE
Daniel Schreiber
liest aus „Allein“
Die Ereignisse während der Zeit der Pandemie haben uns veranlasst, im 2. Halbjahr 2022 einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Krisen-Situationen zu legen. Dabei suchen wir keine explizite Auseinandersetzung mit der Corona-Krise. Vielmehr beschäftigen uns existentiell bedrohliche Situationen, denen jede* Einzelne plötzlich ausgeliefert sein kann. Uns interessieren unterschiedliche künstlerische Ansätze, diese Zustände zu erforschen und zu thematisieren, sowohl in der Bildenden Kunst als auch in der Literatur.
Die Lesereihe WOFÜR ICH WORTE HABE wird durch den Deutschen Literaturfonds aus Mitteln von Neustart Kultur gefördert.
Die Lesereihe WOFÜR ICH WORTE HABE wird maßgeblich zwei Ausstellungen begleiten, die wir ab September 2022 zeigen: außer sich – inner ich, part I und II.
Und dann kam Corona. Daniel Schreiber erzählt in seinem literarischen Essay auf sehr persönliche Weise von seinem Glauben in die Kraft guter Freundschaften, der in der Isolation der Corona-Jahre plötzlich auf die Probe gestellt wurde. Sein Schreiben geht philosophischen, psychologischen und soziologischen Aspekten des Alleinseins als unfreiwilliger oder frei gewählter Alternative zum Ideal des Paarlebens nach. Damit eröffnet Schreiber einen längst fälligen Diskurs über ein Lebensgefühl, das bisher gern verdrängt wurde. Sein breit angelegtes Wissen macht Lust, das ein oder andere Buch aus dem reichen Quellenverzeichnis in die Hand zu nehmen und weiter zu forschen.
Daniel Schreiber, 1977 im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geboren, studierte in Berlin und New York Literaturwissenschaft, Slawistik, Theaterwissenschaft und Performance Studies. In New York entstand seine Biografie der Publizistin Susan Sontag, die 2014 erschien. Schreiber publizierte in zahlreichen Medien zu Themen aus Gesellschaft, Kultur und Kunst. Einem größeren Publikum wurde er durch seine Bücher „Nüchtern“ (2014) und „Zuhause“ (2017), autobiografische Essays wie „Allein“.
ALLEIN, Hanser-Verlag Berlin, 2021
Eintritt: 5 Euro/erm. 3 Euro
Beim Besuch der Ausstellungen und Veranstaltungen besteht eine FFP2-Masken-Empfehlung und Abstandsgebot.