18.10.2022, Dienstag 19 Uhr
Teil 4 der Lese-Reihe WOFÜR ICH WORTE HABE
Ulrike Almut Sandig 
liest aus „Monster wie wir“

Die Ereignisse während der Zeit der Pandemie haben uns veranlasst, im 2. Halbjahr 2022 einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Krisen-Situationen zu legen. Dabei suchen wir keine explizite Auseinandersetzung mit der Corona-Krise. Vielmehr beschäftigen uns existentiell bedrohliche Situationen, denen jede* Einzelne plötzlich ausgeliefert sein kann. Uns interessieren unterschiedliche künstlerische Ansätze, diese Zustände zu erforschen und zu thematisieren, sowohl in der Bildenden Kunst als auch in der Literatur.
Die Lesereihe WOFÜR ICH WORTE HABE wird durch den Deutschen Literaturfonds aus Mitteln von Neustart Kultur gefördert.
Die Lesereihe WOFÜR ICH WORTE HABE wird maßgeblich zwei Ausstellungen begleiten, die wir ab September 2022 zeigen:  außer sich – inner ich, part I und II.

Schöffling, 2020

Ulrike Almut Sandig verknüpft das Schicksal von drei Kindern, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Sie schreibt über deren Einsamkeit und Verlorenheit in Familien, die nicht sehen und hören wollen. Die auf eine saubere Fassade bedachte Mittelstandsfamilie in ihrem Reihenhaus in Südfrankreich und die ignoranten Bewohner eines Dorfes in Ostdeutschland, das später weg gebaggert wird – indem Sandig die Nährböden der „Monster“ zeigt, wird deren Schicksal politisch.

Für den Roman sowie ihr lyrisches Werk erhielt Ulrike Almut Sandig 2021 den Erich-Loest-Preis.

Ulrike Almut Sandig, 1979 in Großenhain geboren, wurde zunächst als Lyrikerin und Musikerin bekannt. Sie veröffentlichte Gedicht- und zwei Erzählbände, sowie Hörspiele, bevor 2020 ihr erster Roman „Monster wie wir“ erschien. Musikalisch-lyrische Arbeiten verbinden sie mit ihrer Schriftsteller- und Musikerkollegin Marlen Pelny und mit dem ukrainischen Dichter und Musiker Grigory Semenchuk. Sandigs Werke wurden mit zahlreichen Preisen geehrt, u.a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis im Jahr 2009.

MONSTER WIE WIR, Schöffling, 2020

www.instagram.com/ulrikealmut

Eintritt: 5 Euro/erm. 3 Euro

Beim Besuch der Ausstellungen und Veranstaltungen besteht eine FFP2-Masken-Empfehlung und Abstandsgebot.